Generationenmentor/innen“ – Qualifizierungskurs in vier Diözesen (KEB im Bistum Passau e.V. / Landesforum Katholische Seniorenarbeit Bayern)

 

Projektbericht von Dr. Johanna Gebrande, KEB Landesstelle
johanna.gebrande@keb-bayern.de

 

Die Ausgangssituation

 

Ausgangspunkt ist ein Vorläuferprojekt aus dem Bereich Pflege im Rahmen der Kampagne "ganz jung, ganz alt, ganz ohr". Neben der Ausbildung von Generationenmentor/innen, die vor allem in Pflegeeinrichtungen tätig werden sollten, diente das Projekt als Werbung für das Ergreifen eines Pflegeberufs. Die Arbeitsgruppe Bildung des Landesforums Katholische Seniorenarbeit Bayern hat festgestellt, dass der Bedarf an  intergenerationellem Austausch nicht nur in der Pflege, sondern in der gesamten Gesellschaft besteht. Das Projekt Generationenmentor/innen soll daher nicht nur auf die Altenarbeit ausgerichtet sein, sondern tatsächlich das Miteinander aller Generationen stärken. Es wird bei der Auswahl der Praxisteile im Aufbaukurs darauf geachtet, dass nicht nur Ideen mit Kindern und Senior/innen umgesetzt werden, sondern auch andere Altersgruppen miteinander in Kontakt gebracht werden. Das Projekt soll zukünftig in ein größeres seniorenpolitisches Gesamtkonzept eingebunden sein und neben der kirchlichen auch auf kommunaler Ebene verankert werden (in Form von Generationenmentor/innen, die bei der Kommune angestellt sind). Während Senior/innen sich mehr Kontakt mit jüngeren Generationen wünschen und auch selbst den Bedarf sehen, ist für andere Generationen der Nutzen noch nicht so ersichtlich. Der/die Generationenmentor/in soll hierfür sensibilisieren. Er/sie weiß, wie intergenerationeller Austausch gut klappt und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind.

Die Zielgruppe

Die Bestimmung „einer“ Zielgruppe war aufgrund der Ausrichtung des Projekts nicht möglich. Auch wollte man sich nicht einseitig auf die Qualifizierung von Ehrenamtlichen ausrichten, sondern auch in kirchlichen Einrichtungen beruflich Tätigen eine Perspektive bieten. Es sollten daher einerseits „Macher“ angesprochen werden, die Generationenprojekte vor Ort umsetzen, sowie andererseits „Mentoren“, die andere bei der Umsetzung von Generationenprojekten unterstützen. Sie halten Ausschau nach Gelegenheit, knüpfen Kooperationen und stellen die Nachhaltigkeit von Projekten sicher. Wünschenswert sind Personen, die sich dauerhaft für dieses Thema einsetzen – ehrenamtlich wie beruflich.  

 

Da die Zielgruppe so breit ist, sowohl was Haupt- und Ehrenamtliche angeht als auch in Bezug auf die Milieus und die regionale Verteilung, wird die Durchführung von Zielgruppengesprächen als nicht sinnvoll erachtet.

Das Format

Der Qualifizierungskurs besteht aus zwei Teilen: dem Grundkurs mit drei und dem Aufbaukurs mit zwei Schulungstagen. Wer am Aufbaukurs teilgenommen hat und ein Praxisprojekt durchgeführt hat, erhält am Ende ein Zertifikat.

Die Werbung

Für die Bewerbung des Qualifizierungskurses überlegte sich die Projektgruppe verschiedene Anlaufstellen, die als Multiplikatoren dienen könnten: Verbände, Mehrgenerationenhäuser, kirchliche Mitarbeiter/innen, Familienstützpunkte, diözesane Schulreferate, EB-Beauftragte, Sportvereine, Kommunen (Seniorenbeauftragte, Jugendpfleger, Sozialdienst). Bei den Anschreiben soll darauf geachtet werden, die besondere Situation oder Problemlage der Adressaten herauszustellen und daraus die Bedeutung und den Bedarf von Generationenmentor/innen abzuleiten. Im Bistum Regensburg wurden zusätzlich Informations-veranstaltungen an verschiedenen Orten angeboten, um auf das Angebot aufmerksam zu machen.

Das Hauptwerbemittel ist auch bei diesem Projekt der Flyer. Bei der Erstellung wurden die Werbevorlieben der Sinus-Milieus berücksichtigen. Die eigens für den Qualifizierungskurs erstellte Homepage www.generationenmentor.jimdo.com greift das Design des Flyers auf. Auch auf Korbiwiki ist ein Eintrag über Generationenmentor/innen zu finden. Presseankündigungen  war in der Zeitschrift „Gemeinde creativ“, in der Bistumspresse als auch in regionalen Zeitungen und Mitteilungsblättern zu finden.

Wie geht’s weiter?

Nachdem sich der Großteil der Teilnehmenden von Anfang an auch für den Aufbaukurs interessiert hat, wurde überlegen, ob die Teilung in zwei Kursteile sinnvoll erscheint. Da jedoch das Format in der durchgeführten Form von den Teilnehmenden positiv bewertet wurde, die Teilnahmeschwelle bei zwei Kursteilen niedriger ist, und die Termine der Aufbaukurse den Wünschen der Teilnehmenden angepasst werden konnte, wird das bisherige Format beibehalten. Nach Beendigung des Aufbaukurses könnte noch ein Nachtreffen ergänzt werden, um den Teilnehmenden die Möglichkeit der Reflexion zu bieten, in der Praxis auftretenden Fragen zu klären und über die Nachhaltigkeit der Projekte nachzudenken.

Zukünftig soll der Qualifizierungskurs auch in anderen Orten und Bistümern stattfinden. Um die Qualität des Kurses zu gewährleisten, empfiehlt es sich neben dem erprobten Konzept auch die erfahrenen Referent/-innen einzusetzen. Der Flyer und das damit verbundene Design sollen weiterverwendet werden und einen Wiedererkennungswert ermöglichen. Einzige Änderung am Flyer wird sein, dass der Veranstaltungsort bereits auf der ersten Seite genannt wird.